Versprochen.

Versprochen.

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Versprochen. Podcast Folge 57 mit Thomas

00:00:01: Thomas: (lacht) Wie viel Zeit haben wir denn? Also, in der Tat, ich reise gerne.

00:00:02: Hannah (Host): Hi und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Versprochen." Mein Name ist Hannah und als Host dieses Podcasts treffe ich auf spannende Persönlichkeiten. Sie teilen nicht nur ihre persönlichen Geschichten, sondern auch Themen, die sie derzeit bewegen. Ganz ehrlich und offen - mit euch und mir. Versprochen. Thomas, du bist Partner im Bereich Risk and Regulatory mit Schwerpunkt Insurance bei PwC Deutschland. Was denkt eigentlich deine Familie, was du bei uns machst?

00:00:03: Thomas (Gast): Ja, das ist eine gute Frage, und vielen Dank, Hannah, für die Möglichkeit, für die Einladung zu diesem Podcast - ich habe mich sehr gefreut. Ich habe sehr viel darüber gehört und finde es spannend, jetzt auch Teil dieser Serie zu sein. Ja, meine Frau, glaube ich, hat eine ganz gute Vorstellung von dem, was ich mache. Das liegt natürlich einerseits daran, dass wir uns schon sehr lange kennen und schon sehr lange zusammen sind, und zum anderen liegt das auch daran, dass wir Entscheidungen über den Beruf durchaus gemeinsam diskutieren. Bei mir war vor gut zwei Jahren die Entscheidung, in einen neuen Job zu wechseln, was bedeutet, wir haben das gemeinsam besprochen. Was sind die Auswirkungen? Was ist das für ein Job, was mache ich da? Und deswegen glaube ich, dass sie eine sehr gute Vorstellung hat davon, dass ich bei PwC bin und Versicherungsunternehmen berate und mich um Finanzfunktionen kümmere. Da hat sie eine gute Vorstellung. Meine Eltern, glaube ich, die wissen, ich bin bei PwC, sie wissen, ich bin Wirtschaftsprüfer und mache irgendwas mit Prüfung, irgendwas mit Versicherung. Was ich tagtäglich mache, wie ich meine Kunden berate, das haben sie nicht, das brauchen sie aber auch nicht.

00:00:04: Hannah: Ja, total cool! Das könnte ich tatsächlich für meine Familie genauso unterschreiben. Mein Mann weiß das auch sehr gut und meine Eltern, gerade meine Mutter, versuchen es immer sehr gut zu verstehen, aber ich glaube, der Partner ist dann da irgendwie doch noch mal näher dran, wenn man dann auch, wie ihr, Entscheidungen häufig gemeinsam bespricht und trifft. Was würdest du denn sagen, Thomas, was machst du wirklich - in deinen eigenen Worten?

00:00:05: Thomas: Ich bin ja bei FS CMAAS tätig, also Capital Markets Accounting Advisory Services. Das heißt, wir beschäftigen uns sehr stark mit dem Thema Accounting und Reporting. Mein Themenschwerpunkt liegt auf Versicherungen. In dem Bereich bin ich jetzt in verschiedenen Funktionen seit 25 Jahren tätig, also ich habe keine andere Branche betreut als Versicherungen und betreue da sehr, sehr ganzheitlich die Finanzfunktion. Natürlich im Bereich Accounting, Reporting, dann das Rechnungswesen, den CFO beraten, Implementierung von neuen Standards, aber auch Reportinglösungen, die die neue Technologie und die Regulatorik mit sich bringen, und darüber hinaus auch Themen wie Prozessoptimierung, Automatisierungsthemen, Finanzarchitekturthemen, Datenthemen, also das würden wir dann alles unter dem Thema Future of Finance zusammenfassen. Das geht dann auch bis zu Steering-Themen, also wie steuert die Versicherung eigentlich ihr Geschäft, nach welchen Regeln, nach welchen Parametern, und was braucht sie dazu? Das ist so der fachliche Kern meiner Tätigkeit und dazu gehört auch, mit vielen Leuten ins Gespräch zu kommen. Ich bin viel unterwegs. Die Versicherungsbranche ist eine Branche, die hat ein paar Schwerpunktstädte in Deutschland, aber sitzt sonst sehr, sehr verstreut. Ich besuche meine Kunden regelmäßig. Wir machen dann auch vieles über Teams, aber ich finde, der persönliche Austausch, das Abfragen, was denn gerade die spezifischen Themen des Unternehmens sind, geht persönlich im Gespräch deutlich einfacher und tiefer als ausschließlich über Teams.

00:00:06: Hannah: Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Über eure Tätigkeiten werden wir gleich auf jeden Fall noch mal besonders sprechen. Du hattest es ja selber schon erwähnt, du bist noch gar nicht so lange bei uns, nämlich seit Sommer 2023. Was hast du genau vor PwC gemacht?

00:00:07: Thomas: Direkt vor PwC war ich bei einem großen Versicherungshaus hier in Hannover tätig, war dort als Finanzvorstand für eine Tochtergesellschaft verantwortlich im Rechnungswesen, im Finanzwesen. Die Tätigkeiten, die ich da gemacht habe, beinhalteten natürlich das Erstellen von Abschlüssen - also wir hatten diesen quartalsweisen Rhythmus: drei Quartalsberichte, ein Jahresabschluss, dazwischen Monatsberichte. Das war unser Linienrhythmus, den wir hatten, und gleichzeitig war das, was ich jetzt so bei PwC mache, mit Finanzfunktion und Modernisierungsthemen und Optimierungsthemen auch Teil meiner Tätigkeit - die Systeme zukunftssicher zu machen, die Prozesse zu verbessern und auch die Systeme zu modernisieren. Wir haben da Systeme ausgetauscht, neu implementiert und weiterhin ertüchtigt, um für die neuen Anforderungen fit zu sein und zu bleiben. Ja, und dann war da noch die ganze Thematik Controlling, Kapitalanlage. Was ich jetzt vielleicht weniger mitgenommen habe, aber das war so die letzten zehn Jahre vor PwC. Ich habe meine berufliche Laufbahn bei einem anderen Big Four-Haus begonnen, dort nicht mit dem Schwerpunkt Beratung, dort mit dem Schwerpunkt Prüfung. Ich habe dort Unternehmen der Versicherungsbranche geprüft, große Häuser, börsennotierte Häuser und habe mich damit mit allen möglichen Facetten der Prüfung beschäftigt, aber auch dann als Projektmanager, wenn es darum ging, neue Standards einzuführen. Ich war beispielsweise bei einem Haus bei der SOX Implementierung der globale Projektmanager. Themen wie Kontrollen, IKS, das sind auch die Themen, mit denen ich mich jetzt hier bei FS CMAAS beschäftige. Wenn es um Themen geht, wie man Prozesse sicherer und effizienter machen kann.

00:00:08: Hannah: Cool, das hört sich auf jeden Fall nach sehr spannenden und verantwortungsvollen Jobs an. Was hat dich denn trotzdem von uns überzeugt? Wie haben wir dich an Bord geholt?

00:00:09: Thomas: Als die Entscheidung anstand oder mein Wechsel anstand, vor etwa zweieinhalb Jahren, hatte ich mit PwC zu tun. PwC war Abschlussprüfer bei dem Unternehmen, für das ich tätig war. Ich kannte auch einige Leute bei PwC und was ich bei PwC geschätzt habe und was mich überzeugt hat, war der Qualitätsanspruch. Ich habe in der Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von PwC eine unglaubliche, deutliche Professionalität und ein hohes Qualitätsbewusstsein wahrgenommen und ich hatte auch den Eindruck, dass das Miteinander im Team, soweit man das dann von außen beurteilen kann, ein sehr gutes ist. Das hat mich dann überzeugt, meinen Hut bei PwC in den Ring zu werfen und Teil dieses Versicherungsteams zu sein, was in der FS-Welt bei PwC ein ganz signifikantes ist und meinen Beitrag dazu zu leisten, das, was PwC dem Kunden anbietet, zu betreuen und aus der FS CMAAS-Perspektive Hilfestellungen zu geben, den Kunden zu unterstützen und bei Problemen zu helfen.

00:00:10: Hannah: Cool, ja, das kann ich mir voll gut vorstellen. Gerade wenn du einen guten Eindruck vom Team hast, von den Mitarbeiter:innen. Das ist ja auch einfach immer total viel wert, gerade in deiner Rolle. Ich glaube, es kam jetzt schon ganz gut durch, Thomas, dass du absoluter Experte für Finanzthemen und Versicherungen bist. Woher kommen denn eure oder deine Kunden?

00:00:11: Thomas: Ja, die sind ganz breit gefächert. Die Versicherungsbranche ist aus meiner Sicht sehr heterogen. Es gibt sehr kleine Häuser, die sich auf bestimmte Themen spezialisiert haben. Dann haben wir in Deutschland einen sehr großen Mittelstand und ein paar sehr große Player, börsennotierte Player, die dann auch international unterwegs sind. Meine Kunden sind. Wir sind ja auch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, das heißt da, wo PwC Wirtschaftsprüfer und Abschlussprüfer ist, das sind Kunden am Rand. Bei mir würde ich sagen aber nicht mit dem Kernfokus drauf. Meine Kunden speisen sich aus Unternehmen in der Versicherungsbranche, bei denen PwC aktuell nicht der Abschlussprüfer ist. Dort darf ich meine Services anbieten und ich würde sagen, wir sind bei einem ganz großen Haus unterwegs, bei einem börsennotierten Haus, bei dem PwC nicht Abschlussprüfer ist. Da beraten wir im Financial Reporting-Bereich, aber der Großteil meiner Kunden speist sich aus dem Mittelstand, vom eher kleineren bis zum sehr großen Mittelstand. In dem Bereich sind dann auch meine Hauptkunden unterwegs und die Haupttätigkeiten, die wir mit unserem Team erbringen.

00:00:12: Hannah: Cool! Ja, ich könnte mir vorstellen, allein aufgrund der unterschiedlichen Größe sind dann ja auch die Herausforderungen für die Kunden recht unterschiedlich - das hört sich gerade vor dem Hintergrund echt spannend an. Du hast es ja eben schon gesagt, intern nennt sich euer Bereich auch CMAAS. Die Abkürzung steht, muss man dazu sagen, für Außenstehende vielleicht nicht ganz so griffig, für Capital Markets Accounting and Advisory Services. Was genau macht ihr denn? Du hast es ja immer mal wieder angeschnitten, wie sieht so euer Arbeitsalltag aus beim Kunden?

00:00:13: Thomas: Ja, das ist sehr vielfältig, also wie im Namen ist es ja Accounting Services drin. Das heißt fachlich die verschiedenen Rechnungslegungsstandards zu durchdringen und fachlich auf einem sehr hohen Niveau zu arbeiten, also sehr spezielle Themen zu bearbeiten. Das kann nationale Rechnungslegung sein, im Wesentlichen HGB, das kann aber auch internationale Rechnungslegung sein, im Wesentlichen IFRS. Da unterscheidet sich dann auch der Mittelstand von den Großen - die Großen sind eher IFRS geprägt, der Mittelstand ist eher HGB geprägt, weil sie nicht IFRS machen müssen. Da den Kunden Lösungen anzubieten bei Accounting-Themen, das ist eine Säule. Die zweite Säule ist dann, Reportinglösungen zu finden. Es gibt das klassische Financial Reporting, das es schon immer gab, das sich weiterentwickelt. Gerade international war ein ganz großes Thema die Einführung von IFRS 17, das hat viele Kunden doch sehr stark beschäftigt, da Lösungen zu finden. Einerseits diesen neuen Standard einzuführen und andererseits fast close fähig zu bleiben, das heißt einzuführen, ohne in der Abschlusserstellung langsamer zu werden, weil der Kapitalmarkt es erfordert, möglichst schnell die Zahlen zu veröffentlichen und zu erzeugen. Und dann gibt es jetzt seit kurzem das Thema Non-Financial Reporting. Das ist gerade auch eine sehr große und breite Diskussion, da unterstützen wir unsere Kunden auch bei. Einerseits inhaltlich, was bedeutet das, und andererseits, wie kann eine Reportinglösung für das Non-Financial Reporting aussehen? Wir bei CMAAS haben da vielleicht noch die Besonderheit, wir arbeiten sehr integriert innerhalb von PwC, das heißt, wir haben sehr viele Brückenköpfe in die verschiedenen anderen Plattformen. Das Thema Non-Financial Reporting, da arbeiten wir sehr eng mit Sustainability zusammen. Wir arbeiten auch sehr stark mit Audit zusammen, wir unterstützen auch Audits eben aus dieser Spezialistenrolle heraus. Wenn es im Audit Themen gibt, irgendwelche Finanzinstrumente, irgendwelche Konzernthemen oder andere Spezialthemen, die nicht alltäglich sind, dann unterstützen wir da auch die Prüfungsteams. Wir machen auch einen sehr starken Footprint in der Prüfung und darüber hinaus kümmern wir uns noch um Future of Finance und Steering-Themen, wo wir unsere Kunden unterstützen, wie eine Finanzfunktion der Zukunft aussehen könnte oder sollte, wie sie strukturiert und vom Ablauf sein sollte, welche Technologien vorhanden sein sollten. In dem Kontext Future of Finance und beim Steering - wie steuern die Kunden ihr Geschäft, nach welchen Parametern, nach welchen KPIs? Was geben die Kunden ihren Underwritern mit, wie soll ein Vertrag aussehen, welche Margen sollen da drin sein? Das unter einen Hut zu bringen, das nehme ich gerade so wahr, das beschäftigt einige unserer Kunden momentan sehr stark.

00:00:14: Hannah: Mega cool, dass du das selbst angesprochen hast, mit diesen Berührungspunkten zu den anderen PwC-Bereichen. Das finde ich nämlich immer gerade bei euch so super cool und spannend, dass ihr so interdisziplinär arbeitet, über die Bereiche hinweg. Bedeutet ja auch für die Leute, die bei euch arbeiten, dass man immer mal hier und da reinschnuppern kann und nicht nur den ganzen Tag in seinem Tunnel bleibt, sondern auch immer viel mit anderen Kolleg:innen im Austausch ist, oder?

00:00:15: Thomas: Ja, ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt und ich glaube, es ist für unsere Kolleginnen und Kollegen auch ganz spannend und interessant, in viele Bereiche reinzugucken. Jede:r hat dann so seine oder ihre Präferenzen und wir versuchen, die Präferenzen bestmöglich zu spiegeln. Das klappt in der Regel auch ganz gut, dass wir Kolleginnen und Kollegen haben, die sich stärker in ESG, also Sustainability-Themen, sehen und ihnen entsprechende Projekte geben, sei es in der Beratung oder auch in der Prüfung. Also, letztes Jahr hatten wir so die erste richtige Runde an Prüfungen und da waren viele Kolleginnen und Kollegen von uns zusammen mit den Leuten von Sustainability im Team und haben dann die Kunden gemeinsam betreut. Das fand ich gut. Gleichzeitig, wenn ich von Future of Finance spreche und Finance Transformation, da arbeiten wir sehr eng auch mit der Transformationsplattform zusammen, die eher auf der technischen Seite ist, und wir auf der fachlichen Seite. Für unsere Leute ist das attraktiv, aber ich glaube auch, dass es für den Kunden attraktiv ist, weil wir als PwC das können - ganzheitlich betreuen. Bei uns bekommt man nicht nur die technische Seite, also ein System hingestellt, sondern auch Fachprozesse mit und gemeinsam erarbeiten. Wir können in dem Bereich Finanzfunktion letztlich alles anbieten. Wir hatten dieses Jahr auch einige Themen im Deals-Bereich, im M&A-Bereich, also Mergers and Acquisitions, wo wir von FS CMAAS die Accounting-Implikationen gewürdigt haben. Wenn ich eine Transaktion starte, was bedeutet das für meine Rechnungslegung? Was bedeutet das für meine Konsolidierungspflicht? Kann ich mit bestimmten Regeln Konsolidierung vermeiden oder Konsolidierung einfacher machen? Das ist, glaube ich, schon ein hochspannendes Gebiet und das haben wir unseren Leuten auch widergespiegelt, ein interessantes Gebiet. Wir arbeiten wirklich übergreifend und auch mal international, sodass wir ein sehr breites Themenspektrum haben. Das ist für uns die Herausforderung zu sagen, welches Skillset brauchen wir? Wir sind so breit, wir haben niemanden, der oder die alles kann, sondern müssen immer punktuell schauen, wer passt jetzt gerade auf den Job, sodass wir das Bestmögliche für den Kunden abgeben können. Am Schluss geht es um unseren Kunden, dessen Probleme zu lösen und zu verstehen, und wenn wir das so hinkriegen und gleichzeitig unseren Leuten interessante Optionen bieten können, dann ist es eine Win-Win-Situation.

00:00:16: Hannah: Auf jeden Fall! Hört sich sowohl für den Kunden als auch für die Mitarbeiter:innen super an. Ihr seid, glaube ich, insgesamt 80 in eurem Bereich. Würdest du denn sagen, dass du alle auf dem Büroflur wiedererkennen würdest?

00:00:17: Thomas: Das ist eine schwere Frage. Ich würde mir auf jeden Fall zutrauen, die meisten zu erkennen.

00:00:18: Hannah: Ja, hätte ich jetzt auch gesagt.

00:00:19: Thomas: Ob ich jetzt alle erkennen würde - bei den 80 sind auch Praktikant:innen und Werkis dabei. Ich arbeite auch nicht mit jedem täglich zusammen, denn von den 80 machen auch viele Banking. Wir machen ja bei FS CMAAS Banking und Insurance und der Banking-Teil ist größer als der Insurance-Teil. Aber nach 2 Jahren würde ich sagen, ich würde die meisten erkennen. Bei uns bei CMAAS ist es schon auch wichtig, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen - im Kleineren und im Größeren. Im Kleineren treffen wir uns an den Standorten regelmäßig, wir arbeiten nicht nur remote. Gerade an den größeren Standorten, wo mehr Leute sitzen, treffen wir uns bei CMAAS-Stammtischen nach Feierabend, um Raum für den persönlichen Austausch zu schaffen, den ich als wichtig empfinde. Vertrauen schafft die Grundlage für sehr gute Zusammenarbeit. Im Großen treffen wir uns auch einmal im Jahr zu einem CMAAS-Team-Tag. Wir sind ein kleines Team, wir können uns recht gut auch einmal im Jahr treffen, um dieses Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken, weil du hast es ja angesprochen - mit 80 Personen sind wir bei PwC ein eher kleines Team und wir sind verstreut auf 7 Standorte, das heißt, wir haben teilweise sehr kleine Standorte mit einstelligen Personenzahlen und größere Standorte mit gut 20 Leuten.

00:00:20: Hannah: Ja, da ist sowas total wichtig. Wie sieht das dann aus? Trefft ihr euch in einem PwC-Büro oder wo finden solche jährlichen Team-Events statt?

00:00:21: Thomas: Die jährlichen Team-Events: Wir treffen uns im PwC-Büro und machen eine gemeinsame Aktivität. Im letzten Jahr haben wir uns in Frankfurt getroffen. Frankfurt ist unser größter Standort, deswegen bietet sich ein Treffen in Frankfurt an. Wir sind dann zusammen zum Kanufahren auf dem Main gegangen. Wir sind ein Stück den Main runter gepaddelt, nicht sehr sportlich, aber durchaus auch anstrengend. Wir hatten Glück mit dem Wetter, einen wunderschönen Tag. Danach sind wir noch essen und trinken gegangen und haben den Tag und den Abend je nach Kondition ausklingen lassen.

00:00:22: Hannah: Ja, hört sich total schön und rund an. Stichwort Standort: Du arbeitest ja selbst am Standort Hannover und wohnst auch im Großraum der Landeshauptstadt. Wenn man genau hinhört, Thomas, merkt man aber, dass du kein Nordlicht bist. Wo kommst du denn ursprünglich her?

00:00:23: Thomas: Ja, das ist richtig erkannt und gut erkannt (lacht). Ich habe meine Heimat in Bayern, ursprünglich die Gegend um Regensburg, da habe ich auch studiert und bin nach dem Studium nach München gegangen. Ich habe lange Jahre in München gelebt, hatte auch einen kurzen Ausflug nach Berlin, und lebe mittlerweile seit über 10 Jahren in Hannover. Ich hätte am Anfang so nicht erwartet, muss ich zugeben, aber wir fühlen uns beide sehr wohl. Meine Frau ist auch mit nach Hannover gezogen. Wir haben uns beide in Hannover eine neue Heimat aufgebaut. Gleichzeitig wird Bayern immer irgendwo meine Heimat bleiben. Ich freue mich immer, wenn ich nach München komme. Das ist selten und bewusst, weil ich überzeugt bin, dass man nur heimisch werden kann, wenn man in der Stadt lebt, in der man lebt, und nicht ständig in die alte Stadt zurückfährt. Aber 2, 3, 4 mal im Jahr fahren wir weiterhin nach München, treffen alte Freunde und machen uns ein schönes Wochenende fernab vom Alltag, weil Alltag haben wir in München ja keinen mehr. Münchnen kann genießen werden.

00:00:24: Hannah: Ja, das ist total cool und erstmal hört es sich ein wenig random an, dieser Move, alleine von den Städten, aber wir haben ja eben im Vorgespräch schon festgestellt, dass es doch Gemeinsamkeiten gibt, nämlich dass sowohl Niedersachsen als auch Bayern nicht so für große Reden bekannt sind. Das ist ja manchmal ein Klischee, das trifft aber gelegentlich zu.

00:00:25: Thomas: Das kann ich bestätigen. Das trifft nie für alle zu, aber so im Durchschnitt ist das schon so. Ich hatte es ja vorher mal ankliegen lassen, ich bin beruflich nach Hannover gegangen, das war einfach eine gute Gelegenheit. Ich bin da dem Job und der Opportunity gefolgt. Wir hatten für uns einfach die Klarheit, ein zeitliches Limit gesetzt, dann gesagt: „Okay, nach dem Limit machen wir einen Cut. Entweder es funktioniert gut, dann bleiben wir in Hannover oder es funktioniert nicht gut, dann gehen wir wieder in den Süden zurück.“ Es hat funktioniert und wir sind geblieben. Wir haben jetzt hier einen sehr schönen Umfeld gefunden und haben momentan keine Pläne, wegzugehen.

00:00:26: Hannah: Das hört sich total gut und sinnvoll an, immer zu evaluieren. Ich war tatsächlich in derselben Situation und bin von Düsseldorf nach Niedersachsen wieder zurückgezogen. Man muss glaub ich immer gucken, ob das passt. Herausfinden kann man es nur, wenn man es macht. Sonst findet man nicht heraus, ob es das Richtige ist. Thomas, neben Hannover und auch München magst du andere Städte und Länder. Welche haben dich bislang besonders begeistert?

00:00:27: Thomas: Wie viel Zeit haben wir denn? In der Tat reise ich gerne. Wenn ich Urlaub habe, wird man mich sehr selten zuhause finden, beziehungsweise gar nicht zuhause finden. Besonders angetan hat es mir der Süden von Afrika. Wenn ich mir ein Land aussuchen müsste und das ist echt schwer, würde ich Simbabwe sagen. Das klingt vielleicht erstmal exotisch und ungewöhnlich, wenn man mal dort war, ist es viel weniger exotisch und ungewöhnlich, als es sich anhört. Wir haben diesen Teil der Welt kennengelernt, lieben gelernt und müssen tatsächlich aufpassen, und wir tun das auch, nicht jedes Jahr dahin zu fahren. Sondern auch andere Teile der Welt erkunden, weil es gibt viele spannende Länder und Kulturen, die wir nicht nur darauf fokussieren wollen. Vom Gefühl her, Lebensgefühl, Land her würde ich sehr gut da auch jedes Jahr hinfahren können.

00:00:28: Hannah: Das hört sich total schön an. Was gefällt dir besonders, so zwei, drei Stichpunkte?

00:00:29: Thomas: Zum einen: die Menschen. Ich fühle mich da sehr wohl, wir haben da egal wo wir waren immer nette, offene Menschen kennengelernt, fröhliche Menschen. Es ist nicht immer leicht in den Ländern, ja die politischen Lagen ändern sich mal schnell. Gleichwohl hatte ich immer das Gefühl, willkommen und herzlich aufgenommen zu sein, das machte einen unglaublichen Spaß. Das zweite Thema ist die Natur, die Landschaft. Diese Weite: im Buschlandschaft, in der Wüstenlandschaft mit den Tieren - diese Tiere, die man bei uns nur aus dem Zoo kennt, in freier Wildbahn zu beobachten und Teil des Ganzen zu sein. Ich finde das wahnsinnig entspannend. Das liegt daran, dass das Leben vor Ort anders abläuft als bei uns - man ist viel im Freien, in Lodges, teilweise in Zelten. Basic, aber das bringt das Gefühl mit sich. In der Früh aus dem Zelt zu gehen und die Sonne über den Busch aufgehen sehen, dann ist schon der Kaffee fertig und der Duft ist unglaublich gut. Das ist toll. Den Abend ausklingen lassen am Lagerfeuer, wo man sich über den Tag unterhält, was gesehen wurde, was passiert ist. Das sind dann auch verschiedene Gruppen. Die einen haben vielleicht den Leoparden gesehen und man denkt: „Oh, warum ist mir das heute nicht passiert?“ Vielleicht morgen dahin, wo die waren. Diesen Rhythmus finde ich wahnsinnig erholsam, ich komme sehr erholt an. Nach dem Urlaub mit einer tiefen Entspannung, die dann auch lange anhält.

00:00:30: Hannah: Cool, du hast mir auf jeden Fall Lust gemacht, auf Afrika und Simbabwe zu reisen, das hört sich sehr spannend an. Meine folgende Frage ist ein wenig gemein, jetzt wo du so ins Schwärmen geraten bist, aber nimmst du das Diensthandy und den Laptop auch mit, wenn du in den Urlaub fährst?

00:00:31: Thomas: Ja, ich mache das schon die ganze Zeit. Ich habe das auch in meiner vorherigen Tätigkeit gemacht. Ich habe festgestellt, das muss man offen sagen: In der Position, in der ich bin, gibt es Themen, insbesondere kundenbezogene Themen, die kein oder keinen großen Aufschub erlauben. Das heißt, ich habe das Handy dabei, den Laptop in der Regel auch. Wenn es geht, versuche ich nur das Handy zu benutzen, weil sich vieles mit dem Handy regeln lässt. Ich habe mir angewöhnt, einmal am Tag meine E-Mails zu überfliegen und zu schauen, ob da etwas ist. Fatal wäre, wenn aus einem kleinen Thema ein großes wird, nur weil man es nicht sich nicht kümmert. Oftmals reicht es, die E-Mail weiterzuleiten und zu sagen: „Kannst du bitte kümmern?“. Es bedeutet nicht, dass ich mich um jedes Thema direkt kümmern muss, aber zumindest drum kümmern, dass jemand sich kümmert. Manche Themen muss ich vielleicht selbst machen, aber das ist nicht häufig. Zum Beispiel letztes Jahr, da waren wir in Afrika, da war in Simbabwe. Ich glaube, einmal hatte ich ein Teams-Meeting. Mit Laptop musste ich zurück zur Lodge, um sich einzuwählen, um an dem Teams-Meeting teilzunehmen. Ich empfinde das nicht als belastend, mehr belastend wäre, wenn ich nach zwei Wochen zurückkomme und meine Mailbox vollgelaufen ist und fünf Kunden sind, die mit Themen zu mir kommen, die seit einer oder zwei Wochen hochkochen - Das würde mich belasten, als dann zu sagen: „Ich schaue mal eine halbe Stunde am Tag auf mein Outlook.“

00:00:32: Hannah: Cool, danke für deine Offenheit. Dafür ist der Podcast ja auch da, dass man authentisch sagt und die Hörer:innen hilft das meistens sogar mehr, wenn man sowas offen sagt. Auch klar bei einer Partnerrolle, dass das so sein muss. Es scheint dir wenig zu stressen. Wahrscheinlich ist man nach einer gewissen Zeit gewöhnt oder?

00:00:33: Thomas: Ja genau, mich stresst das nicht. Meine Frau ist mittlerweile dran gewöhnt, dass ich mich mal kurz am Tag zurückziehe. Im Urlaub hat man immer Zeiten, wo man sich zurückziehen kann. Seit vielen Jahren lebe ich in dem Rhythmus. Das heißt aber nicht, dass ich ein Rollenmodell bin, so würde ich mich nicht sehen. Du hast gesagt, in der Partnerrolle sehe ich das erforderlich, bei den Junior Grades sieht das sicher anders aus.

00:00:34: Hannah: Was daran liegt, dass man immer Gleichgesinnte auf diesen Karrierestufen hat, die entsprechend vertreten und übernehmen können, and du hast eine singuläre Rolle.

00:00:35: Thomas: Ja genau. Die Rolle ist einfach anders. Wenn es darum geht, eine Entscheidung zu treffen, die nicht warten kann, oder irgendein Personnalthema das nicht warten kann, ist es mir wohler, zum Telefon zu greifen. Vor einigen Jahren war es so, dass nicht Mobiltelefone in der Gegend funktioniert haben. Mittlerweile haben alle Lodges WLAN.

00:00:36: Hannah: Zum Glück oder schade, je nachdem.

00:00:37: Thomas: Genau.

00:00:38: Hannah: Cool, Thomas! Es hört sich ganz danach an, als wärst du mit deiner Rolle aktuell zufrieden und auch mit der Work-Life-Balance, die sicher von den Wochen auch unterschiedlich aussucht, oder?

00:00:39: Thomas: Ja, das ist so, die sieht unterschiedlich aus. Wenig ist es nie. Gerade in der Beratung, Business-Season, die wir in der Prüfung sehen, das ist in der Beratung stärker nivelliert. Wir arbeiten die Kundenprojekte ab. Es gibt Phasen, die stressiger sind, und Phasen normaler. Ich glaube, das ist ein guter Punkt bei PwC, weil wir sehr flexibel arbeiten können. Wir arbeiten alle viel, das ist irgendwo inhärent im Job, und gleichzeitig können wir die Arbeit flexibel strukturieren. Ich kann auch mal sagen: „So jetzt hab ich eine Stunde tagsüber, die brauche ich für mich, die kann ich nehmen, kann die Stunde später dranhängen.“ Wir haben das Glück, sehr flexibel arbeiten zu können, immer nach dem Kundentakt aber innerhalb der Rahmenbedingungen. Es gibt nicht viele Jobs, die ein großes Maß an Flexibilität mitbringen, wie und wann die Arbeit erbracht wird. Ja, das hat immer Grenzen, aber innerhalb der Grenzen, können wir für virtuelle Bedürfnisse eingehen, sodass ich mich mit der Work-Life-Balance wohlfühle.

00:00:40: Hannah: Cool, freut mich total zu hören und das nehme ich aus dem Podcast mit. Dass das Thema Flexibilität von den Kolleg:innen, egal welches Thema, Fachrichtung, Karrierestufe, gelebt und geliebt wird.

00:00:41: Thomas: Ja, das kann ich bestätigen. Ich spreche auch mit unseren Leuten mit den Teams bei CMAAS und ich nehme immer wahr, dass die Flexibilität extrem geschätzt wird. Das ist ein Asset bei uns. Ich kann nur dazu aufrufen: Nutzt die Flexibilität auch, um den Job bestmöglich zu verbinden und unter einen Hut zu kriegen.

00:00:42: Hannah: Mhm das stimmt. Cool Thomas, ich könnte noch mit dir sprechen, noch weitere Urlaubs Afrika Tipps abgreifen, aber wir sind tatsächlich am Ende dieser Folge angekommen. Danke für die coolen und auch ehrlichen Einblicke. Wie immer bei „Versprochen“, gehört tatsächlich das Schlusswort dir. Von daher übergebe ich dir das finale Wort.

00:00:43: Thomas: Ja, vielen Dank! Die Zeit ist schnell vergangen, muss ich sagen, viel schneller als erwartet. Vom Schlusswort her würde ich gerne so enden, zu sagen, das, was wir machen bei FS CMAAS, das sind tolle Jobs. Wir arbeiten mit einem jungen, dynamischen Team. Wir arbeiten sehr interdisziplinär, wir arbeiten sehr interkulturell, bei CMAAS haben wir eine große Bandbreite an verschiedenen Kulturen im Team. Wir arbeiten immer mit der neuesten Technologie. Der Job hat viele Herausforderungen, Chancen. Ich gehe jeden Tag gerne ins Büro, auch und vor allem auch wegen der Leute, die hier sind. Ich finde das super mit den Leuten zu arbeiten. Auf fachlich hohem Niveau arbeiten, weil am Schluss sind es die Leute, die es ausmacht. Wir sind ein People's Business und gleichzeitig die Kombination mit diesen Themen, die immer andere sind, nie langweilig werden. Ich finde einen hochgradig tollen und abwechslungsreichen Job. Ich feiere in 2 Wochen mein fünfundzwanzigjähriger Dienstjubiläum und würde den gleichen Job wieder wählen, für mich hat der Job nicht an Anziehungskraft und Attraktivität verloren.

00:00:44: Hannah: Habe ich gehalten, was ich versprochen habe? Dann teile diese Podcast-Folge mit Personen, denen die Folge auch gefallen könnte, abonniere unseren Podcast auf den gängigen Plattformen und hinterlasse eine Bewertung. Wir hören uns wieder. Versprochen.

Über diesen Podcast

Wir sind vielfältig. Wir sind unverzerrt. Wir überraschen.
Hier geht es um die Sammlung ehrlicher Geschichten. Um private Einblicke in das Leben unserer Kolleg:innen bei PwC, spannende Business Insights und vieles mehr. Eingefangen durch unsere Kollegin Hannah. Einmal im Monat. Mittwochs. Versprochen. ►https://jobs.pwc.de/de/de/home

von und mit PwC Deutschland

Abonnieren

Follow us